Wie du Schmerzen auf dem Sattel vermeidest
Wunderschönes Wetter, du und dein Rad, super Stimmung, beste Gesellschaft… aber irgendwie zwickt etwas, und im Laufe der Ausfahrt wird es im Sitzbereich ganz schön unangenehm. Du kennst das? Es betrifft uns alle gleichermaßen, Profis, Ambitionierte und Anfänger: Sattel- oder Sitzschmerzen. Woran liegt das eigentlich, und was kannst du tun, um Schmerzen im Sitzbereich zu verhindern?
Nummer 1: Die richtige Radhose.
Es ist extrem wichtig, dass deine Radhose gut am Körper sitzt. Das Polster in der Hose und auch die Hose selbst dürfen nicht zu groß sein, um unnötige Reibung zu vermeiden. Leider gibt es hier keine "One Size Fits All" Lösung, und oft dauert es, bis du eine optimal auf dich zugeschnittene Hose gefunden hast. Hier lautet anprobieren und ausprobieren die Devise.
Entscheidend für deinen Sitzkomfort ist das Pad (Chamois), welches in der Hose zum Einsatz kommt. Dass in eine Frauen-Radhose ein Frauenspezifisches Pad gehört, steht natürlich außer Frage. Achte darauf, dass Form und Größe des Pads zu deiner Beckenbreite passen, das Pad eine gute Position in der Hose hat, möglichst ohne Nähte verarbeitet wurde, aus einem schnell trocknenden Material gefertigt ist und eine antibakterielle Oberfläche aufweist.
Und ganz wichtig, doch gerade vielen Anfängerinnen oft nicht bekannt: eine Radhose trägt man ohne Unterwäsche. Diese führt nur zu zusätzlicher Reibung und Druckstellen.
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Nummer 2: Die optimale Radposition.
Ein professionelles Bike Fitting ist wichtig für die richtige Sitzposition. Durch die richtige Rad-Einstellung kann man viele Probleme wie Knieschmerzen, taube Gliedmaßen, Fußschmerzen und eben auch Sitzprobleme vermeiden.
Beim Bike Fitting wird idealerweise auch geprüft, welcher Sattel am besten zu dir, deiner Anatomie und deiner Fahrweise passt. Experten wie Radlabor oder gebiomized sind Spezialisten für den perfekten Sattel und die optimale Sitzposition.
Tipp: trage beim Bike Fitting deine Lieblingsradhose. So kannst du sichergehen, dass die Hose, das Polster und die Sitzposition zusammen harmonieren. Oft sind es Feinheiten, die den Unterschied machen und dir komfortables Fahren ermöglichen.
Die Reibung zwischen Körper und Sattel hat übrigens auch mit deiner Flexibilität zu tun. Wie dehnbar wir sind, gerade im Becken- und Hüftbereich, hat auch Auswirkungen auf unsere Sitzposition und damit auf die Art und Weise, wie Reibungen entstehen.
Nummer 3: Die sorgsame Pflege und Hygiene.
Chamoise Creme, Vaseline oder Melkfett können helfen, Schürfwunden im Intimbereich zu vermeiden. Gerade am Anfang der Saison, wenn viele von uns aus dem Winterschlaf zurück auf das Rad steigen, kann es hilfreich sein die empfindlichen Körperstellen sorgsam an stundenlange Ausfahrten zu gewöhnen. Mit etwas Creme in der Hose – ganz gleich, ob du sie auf die Haut oder auf das Polster schmierst - lässt sich die Reibung vermindern.
Und trotzdem bleibt manchen von uns Frauen leider nichts erspart. Schürfwunden in Kombination mit einem von Schweiß oder anderen Körperflüssigkeiten feuchten Sitzpolster – gerade bei langen Ausfahrten - können zu Infektionen im Genitalbereich führen. Es ist wichtig, dass du deine Radsachen ordentlich wäscht und vollständig trocknen lässt. Trage deine Hosen nicht mehrmals, sondern wasche sie gründlich nach jeder Fahrt. Bei offenen Wunden kannst du Zinksalbe oder Zinkhaltige Salben verwenden, die das Trocknen der Wunde unterstützen.
Auch die Art und zeitliche Planung der Intimrasur spielt eine Rolle. Wer plant, am nächsten Tag viele Kilometer auf dem Rad zu fahren, sollte nicht gerade am Tag vorher zur Epilation. Das kann zu zusätzlicher Irritation und Entzündungen der Haut führen, die sich beim Fahren verschlimmern.
Du siehst also: Wir können einiges tun, um Schmerzen im Sitzbereich vorzubeugen, so dass langen, schmerzfreien Ausfahrten nichts im Wege steht.